Zurück in den Süden nach Arizona
09.03.2019
Wir starten früh für unsere Verhältnisse. 8:15 Uhr. Kurz vor der uns bereits bekannten Nissanwerkstatt in Santa Rosa leuchtet die Kontrollleuchte der Motorsteuerung. Also wieder zu Jim Bone. Es ist Samstag Mittag und die Werkstatt hat geöffnet. Wir kommen gleich dran und es lag an der Luftzufuhr für den Motor. Bei Gelegenheit sollten wir uns mal einen neuen Luftfilter leisten. Zuviel Staub auf den Gravelroads. Aber alles ist wieder in Ordnung und wir können weiterfahren. In San Francinco überqueren wir die Oakland Bridge. Die Weiden sehen hier unwirklich grün aus. Wir kommen bis kurz vor Bakersfield. Auf einem LKW Parkplatz ist es zwar nicht sehr leise, aber man darf hier übernachten. In Kalifornien ist das echt ein Problem.
10.03.2019
Nach einer unruhigen Nacht fahren wir etwas müde weiter. Wir wollen auch heute Strecke machen. Bald schon nähern wir uns Los Angeles. Wir fahren 2 bis 3 Stunden auf einer Stadtautobahn. Solche Ansammlung von Städten gibt es bei uns nur im Ruhrgebiet. Als wir Richtung Osten den Ballungsraum verlassen, kommen uns Autoschlangen von Wochenendausflüglern entgegen. Ausserdem gibt es hier einen riesigen Windpark. Alles Strom für LA. Gegen Abend passieren wir die Grenze zu Arizona und lassen uns im BLM Land um Ehrenberg nieder. Hier stehen weit verstreut einige Camper. Wir sind echt müde und gehen früh zu Bett.
11.03.2019
Heute ist erstmal Ausschlafen angesagt. Nach dem Frühstück stricken wir uns einen neuen Reiseplan. Wir bleiben heute noch da. Ein bisschen saubermachen und mal auf dem Dach nach unserem Gepäck schauen. Die Hülle hat schon etwas von einigen Astkontakten gelitten, auch unter dem Solarpänel entferne ich so manches Strauchwerk. Außerdem haben wir das Glas unserer hinteren Positionleuchte verloren.
12.03.2019
Weiter nach Phoenix. Das Wetter hat sich an den Wetterbericht gehalten. In der Nacht hat es wieder zu regnen angefangen. Wir sind dem Regen dann nachgefahren. Als erstes suchen wir einen grossen Campingausstatter auf. Wir kaufen eine Leuchte und einen neuen Tritt. Mein ALDI-Exemplar hatte einen Riss. Es ist saukalt. Auf dem Campground im "Lost Dutchmal State Park" stehen wir auf einem Overflow Parkplatz. Wir ratschen mit den Nachbarn. Anschliessend schmieden wir Pläne für morgen. Die Bilder zeigen Pflanzen aus der Wüste, aber es hat nur 9 Grad. Aber morgen soll der Sommer kommen.
13.03.2019
Nachdem das Wetter erst am Nachmittag besser wird beschliessen wir noch einen Tag zu bleiben. An Nachmittag gehen zu der Goldgräber Stadt in der Nähe. Einen ganz gut gemachte Westernstadt mit vielen Läden und Kneipen. Es gibt auch die Vorführung einer Schiesserei. Hier in der Gegend waren viele Gunfighter unterwegs und haben ihr Leben gelassen. Abends treffen wir uns mit den Leuten der umliegenden Camper am Lagerfeuer. Ein buntes Volk aus Kanada, Minnesota und Washington.
Die Schiesserei.
14.03.2019
Weiter geht es auf dem Apache Trail und bald endet die geteerte Strasse und die restlichen 22 Milen sind eine Sandstrasse. Sie ist eigendlich ganz gut in Schuss, nur durch die Regenfälle der letzten Tage hat sie ein paar Querrillen und Schlaglöcher. In Tortilla Flat kaufen wir ein Permit für den National Forest zum Übernachten. Es gibt wieder tolle Aussichten in Täler und auf verschneite Berge. Vor allem gibt es viel grün und bunte Blumen in der Wüste. Der Regen bringt alles zum Wachsen. Wir machen am Apache Lake Mittag und nachdem es uns gut gefällt bleiben wir über Nacht. Die Sonne scheint und man kann draussen sitzen. Am Abend machen wir uns ein Feuer. Es war genau die richtige Entscheidung wieder in den Süden zu fahren.
Die Wüste blüht. Poppy die Blume Californiens.
15.03.2019
Es geht noch ein paar Kilometer auf Schotterstraße entlang dem Apache Lake, dann passieren wir den Roosevelt Staudamm der schon Anfang 1900 gebaut wurde. Wir biegen Richtung Süd-Osten ab und halten nach ein paar Kilometern am Tonto National Monument. Mit ein paar Höhenmetern erreichen wir eine Cliff Dwelling, dies sind prähistorische Ansiedlungen. In diesem Fall sind es ein paar Räume die unter einem Felsüberhang gebaut sind. Nun sind es noch rund 100 km bis Tucson, unser nächstes größer Ziel.
16.03.2019
Heute waren wir Geld ausgeben. Neue Schuhe für Thomas und Hosen für Tini. Das Wetter ist genial. Mit T-Shirt in der Sonne bei 25 Grad. Wir fahren durch den Saguaro Park. Saguaro sind hier die grossen Kakteen. Morgen werden wir uns das Museum und den Garten in dem Park ansehen. Bilder davon gibt es morgen.
17.03.2019
Wir besuchen das Arizona-Sonora Desert Museum. Dies ist ein botanischer Garten mit etwas Zoo, das Thema ist Fauna und Flora der Sonora Wüste. Das Museum ist heute gut besucht, es ist Sonntag und Sankt Patrick`s Day. Das Wetter ist warm und sonnig. Deshalb liegen die meisten Tiere irgendwo faul in der Eck und sind schwer zu fotografieren. Leider blühen die Kakteen noch nicht, nur ganz vereinzelt zeigen sich Blüten.
18.03.2019
Wir fahren zum Pima Air and Space Museum. Hier sind die Flugzeuge der USA, vor allem der Airforce ausgestellt. Beginnend vor dem zweiten Weltkrieg und endend mit dem Spaceshuttle. Ein paar uns bekannte Flugzeuge stehen hier auch. Z.B. der Hubschrauber Bell UH1D, ein Alphajet und ein Starfighter. Für den haben wir wahrscheinlich, dank FJS, immer noch Ersatzteile. Alles dreht sich um die Einsätze der USA in verschiedenen Kriegen. Man könnte meinen der 2. Weltkrieg hat gestern geendet. Auch Korea und Vietnam sind Ereignisse die hier glorifiziert werden. Wir machen viele Bilder und fahren dann müde wieder zu unserem Stellplatz.
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19.03.2019
Das nächste was wir uns ansehen ist die letzte noch intakte Anlage einer Titan II Missle. Die Titan II ist eine Interkontinental Rakete. Ein ballistischer unbemannter Marschflugkörper und konnte Ziele in Europa treffen. Sie waren alle mit Atomsprengköpfen bestückt. Davon hatten die USA über 50 Stück. Sie wurden im Wettrüsten des kalten Krieg als Friedensbringer gerechtfertigt. Die Russen hatten entsprechende Antworten. Es wurde nicht darauf eingegangen, was die Ziele in Europa waren. Aber nachdem die Verteidigungslinie der Amerikaner der Rhein war und wir mit der DDR eine Grenze zum Warschauer Pakt hatten, kann man sich vorstellen was mit uns passiert wäre. Der Silo für die Rakete ist komplett unterirdisch 44m tief und 8 m im Durchmesser. Die Rakete hatte ein Startgewicht von 150 Tonnen und war innerhalb von 35 Sekunden einsatzbereit. Bei der Führung wurden die Sicherheitsvorkehrungen und die Abläufe für einen Abschuss erklärt. Nur der Präsident konnte den Befehl geben. Gott sei Dank ist dies nie passiert. Das Personal in dem unterirdischen Silo hatte keine Ahnung wo das Ziel liegt. Sie hätten nur die Rakete gezündet. Die Dame die die Führung leitete hat hier früher gearbeitet und konnte alles gut erklären. Nach Ende des kalten Kriegs wurden alle Anlagen, bis auf diese Eine zerstört. Die zerstörten Raketen und die gesprengten Silos wurden 1 Monat nicht verändert, damit die Russen per Satelitenbilder die Zerstörung sehen konnten. Anders herum genauso.
Auf dem Rückweg besuchen wir noch die Missionskirche San Xavier del Bac. dies ist eine außen wie Innen hübsche Kirche aus dem 18. Jahrhundert.
20.03.2019
Heute haben wir gewaschen, den Abwassertank geöffnet und gereinigt und die Kabine innen etwas saubergemacht. Am Abend sitzen wir mit den Nachbarn am Feuer. Morgen geht es erst nach Tombstone, einer Westernstadt und dann weiter Richtung El Paso und den White Sand Nationalpark. Dazwischen werden wir noch den Chiricahua Park besuchen. Heute hab ich mal den Wetterbericht angesehen und es war genau richtig wieder in den Süden zu fahren. An der Küste ist es immer noch kalt und am regnen.
21.03.2019
Gleich am Anfang von Tombstone befindet sich auf der rechten Seite der Friedhof, auf dem alle Gesetzlosen, Sheriffs, Schießhelden und ihre Opfer begraben liegen. Auch ein irrtümlich Gehängter liegt hier. Die Dame am Eingang schildert anschaulich, was damals in Tombstone abgelaufen ist und wer wen erschossen hat. Das war eigentlich der beste Teil von Tombstone. Hier bekam man einen Eindruck was zu der Zeit in der Stadt los war. Die Stadt selber ist im Still der alten Westernstädte aufgebaut. Viele Souvinierläden, Saloons ein auf alt gemachter Teil mit der Kulisse für eine Schießerei, die 4 mal am Tag aufgeführt wird. Wir fahren weiter zum Chiricahua Nation Monument.
22.03.2019
Heute waren wir im Chiricahua Nation Monument Park. Ein gut gemachter, landschaftlich schöner Park. Wir fahren verschiedene Aussichtspunkte an und laufen ein Stück in den Echo Canyon bis zu den sogenannten Grotten. Es sind Felssäulen die aus einzelnen Steinen aufeinander geschichtet sind. Manche sind schon zusammengebrochen und bilden dann diese Grotten. Nach einer ausgiebigen Mittagspause beschliessen wir noch über den Pass Richtung Osten und der I10 zu fahren. Wir kommen über einen 2300m hohen Pass auf einer teils holprigen Sandstrasse. An einen Bach finden wir einen schönen Übernachtungsplatz. Morgen geht es weiter Richtung White Sand Dunes NP. Das liegt dann schon in New Mexiko.