New Brunswick
02.07.2019
Noch mal duschen und dann weiter der Küste entlang. Wir haben alles richtig gemacht. Heute ist das Wetter schon nicht mehr so strahlend. Wir kommen bis nach New Brunswick. Die nächste Provinz in Kanada. Hier haben wir wieder 1 Stunde Zeitverschiebung und sind nur noch 5 Stunden von zu Hause weg. Es wird immer mehr bewölkt und am Abend regnet es hier schon wieder.
03.07.2019
Wir haben verschlafen. Die Zeitumstellung haben wir wohl noch nicht drin. Wir fahren einkaufen und dann auf einen Zeltplatz im "Du Mt. Carleton Park". Es hat auch hier Mücken ohne Ende. Und alle gehen auf mich los. Es gibt zwei Zustände, Regen und kalt ohne Mücken, oder Sonne mit Mücken und schwül. Noch 19 Tag, dann darf ich nach Hause fliegen. Irgendwie werde ich das schon überleben. Morgen wollen wir eine Wanderung machen. Mal sehen wie es da mit den Mistviechern ist. Erklärtes Ziel ist wieder ans Meer zu kommen, in der Hoffnung dass am Salzwasser weniger Mücken sind. Ein Idyllischer See im Abendlicht. Der Ursprung aller Mücken.
04.07.2019
Wir starten zu einer Wanderung vom Parkplatz am "Bald Mountain Brook". Wir gehen Richtung Sagamook, ein Berg von dem man über den Wald sehen kann und an einen schönen Wasserfall vorbei kommt. War der Weg bis zum Wasserfall eher flach aber uneben, ging es hier steil und direkt den Berg hinauf. Wir kommen an eine Absweigung und gehen nach links Richtung Sagamook. Es sollen nur noch 800m und 60 Hm sein. Aber der Gipfel ist ein steiler Felsaufbau. Ich erkläre den Gipfel und Thomas geht die letzten Meter alleine. Hier ist man das erste mal aus dem Wald heraus gekommen. Aber man sieht auch nur Bäume. Es ist schwül warm und der Rückweg durch den steile Wald ist anstrengend. Nach 5 Stunden sind wir wieder am Auto. Ein Gasthaus mit Wurstsalat und Radler wäre jetzt noch die Krönung. Aber hier gibt es so was nicht. Jetzt haben wir uns die Dusche redlich verdient.
Der Eingang zum Urwald. Manchmal sieht man vor lauter Farne den Weg gar nicht.
Der Wasserfall.
Die Gipfelaussicht von ganz oben.
Die Gipfelaussicht von meinem Gipfel. Über dieses Blockwerk wäre es noch ein ganzes Stück weiter gegangen.
05.07.2019
Weiter auf dem Weg Richtung Atlantik kommen wir an der längsten "Covered Bridge" (überdachte Brücke) der Welt vorbei. Das wurde gemacht, um die aufwendige Konstruktion vor Feuchtigkeit zu schützen. Sie ist 139m lang und wird noch befahren. Wir sind auch durchgefahren. Eine weitere "Attraktion" an der Strasse ist eine riesige Axt. Wir steuern einen Zeltplatz an. Es ist schwül und heiss. Das Auto hat heute mal 34 Grad angezeigt. Morgen geht es weiter Richtung Atlantik. Wir hoffen das es dort besser wird mit dem Wetter. Ausserdem könnte es am Meer vielleicht weniger Mücken haben.
06.07.2019
Die Nacht war sehr warm. Am morgen hatte es in der Kabine immer noch 27 Grad, obwohl wir alle Fenster offen hatten. Aber mit den Fliegengittern kommt einfach keine Lust rein. Wir gehen noch mal duschen und fahren Richtung Süden nach Saint John. Dort passt es gerade mit den Gezeiten, zu den "Reverse Rapids" zu fahren. Es hat rhier einen Tidenhub von 9m und das Wasser fliesst bei Flut die Stromschnellen hinauf. Wir kommen 1 1/2 Stunde vor Hochwasser an. Noch ist alles ruhig. 1 Stunde vorher hat es eine Strömung Fluss aufwärts, das ist sagenhaft. Anscheinend gibt es viele Fische in der Stömung. Viele Kormorane fliegen an den Anfang der Strömung und lassen sich treiben. Manchmal zieht es sie unter Wasser, oder sie tauchen ab. Wenn sie oben sind fliegen sie wieder zurück.
Hier ist es schon merklich kühler und angenehmer. Wir fahren noch zu einem Zeltplatz 45 km hinter St. John. Es ist etwas neblig. Dann hat es ein Gewitter und fängt an zu regnen. Morgen soll es aber schön sein. Mit Thomas und Andrea haben wir kontakt. Vielleicht holen sie uns noch ein. Auch wenn das W-Lan hier sehr schlecht ist und wir keine mobilen Daten haben, habe ich eine Whats-App los schicken können wo wir sind. Hier am Platz haben wir ein Paar kennen gelernt, sie sind vor 30 Jahren nach Kanada ausgewandert. Sie haben uns deutsches, selbstgemachtes Brot geschenk. Wie das schon riecht, ein Genuss. Vielen Dank.
07.07.2019
Am Morgen scheint die Sonne und es wird ein schöner Tag. Thomas sitzt vor einem Nistkasten und versucht die Schwalben, die darin Junge haben zu fotografieren. Ein mühsames unterfangen. Auch hier hat es einen Gezeitenunterschied von 9m. Das ist echt toll anzusehen, da es relativ steil ins Meer geht und man immer noch die Wasserkante sehen kann.
08.07.2019
Gestern Abend waren wir zum Lagerfeuer eingeladen. Auf dem Zeltplatz stehen ein deutsches Ehepaar als Dauercamper. Birgit und Karl sind vor 30 Jahren nach Kanada ausgewandert. Wir verbringen einen netten Abend mit mehreren Leute. Unter anderem ein Ehepaar, wo er aus Dachau und sie aus Kanada stammt. Die beiden wohnen in La Paz auf der Baja California. Jetzt ist es ihnen dort zu heiss. Wir erzählen, dass wir noch Lobster essen gehen wollen und keine Ahnung haben wie man so ein Tier zerlegt. Kurzentschlossen werden wir für heute eingeladen und Brigite kocht für uns den Lobster und zeigt wie man an das Fleisch rankommt. Am späten vormittag wandern wir zu den Sea Caves. am Ende der Bucht. Bei Ebbe kann man bis in die Höhlen reingehen. Bei Flut sind sie nur mit dem Boot zu erreichen. Am Abend gibt es den Lobster. Wir haben viel gelernt und uns gut unterhalten.
Die Reusen für den Lobster. Noch ist nichts los im Hafen. Wir haben Ebbe und das Hafenbecken ist bis auf den Bach tocken.
Am Hafen und an den Höhlen ist ein idyllischer Ort. Hier kann man es aushalten.
An den Höhlen.
Die ersten Fischerboote kommen zurück und bringen fangfrisch unser Abendessen. Vielen Dank an Birgit und Karl für die Zubereitung.
09.07.2019
Wir lassen uns Zeit und verlassen den Platz erst gegen Mittag. Wir verabschieden und von Birgit und Karl und einem anderen Ehepaar das wir hier kennengelernt haben. Dann fahren wir zu den Hopewell Rocks. Das sind Felsen am Ufer des Atlantik bzw. an einer Flussmündung die bei Ebbe komplett aus dem Wasser kommen. An dieser Stelle hat es angeblich den höchsten Tidenhub der Welt. Wir sind schon etwas spät dran. Das Wasser steigt schon wieder, aber zu den Felsen kann man noch runtergehen. Der Strand über den man bei Ebbe laufen kann ist schon unter Wasser. Es hat einen roten Sandboden und dementsprechend schaut auch das Wasser aus. Nicht sehr einladend, ist aber nur Sand.