Ontario, Ankunft in Kanada
31.05.2019
Auf der USA Seite sehen wir uns noch die Schleusenanlage zwischen dem Lake Superior und dem Lake Huron an. Es werden die 6 m der Stromschnellen zwischen den Seen überwunden. Hier fahren auch Hochseeschiffe aus dem Atlantik. Der am weitersten im Landesinneren gelegene Atlantikhafen ist Duluth, am Westende des Lake Superior. Etwa 2500 Meilen vom Atlantik entfernt. Der Grenzübertritt läuft erstaunlich einfach. Ein paar Fragen nach unserem Rückflug, ob das unser Auto ist und ob wir Waffen haben. Dann hatten wir unseren Stempel. Keine Kontrolle des Autos oder des Kühlschranks. Auf kanadischer Seite gehen wir erst mal einkaufen und fahren auf dem nächsten Campground. Wir haben Hunger, es ist bereits 15.00 Uhr und wir hatten kein Mittag. Wir sind etwas von den Seen weg und es ist gleich merklich wärmer. Ich scheibe eine Mail an John und Gayle. Mal sehen ob sie zu Hause sind. Die hatten wir Weihnachten auf der Baja kennengelernt und sie wohnen hier in Kanada an unserer geplanten Route.
01.06.2019
Thomas hatte noch seinen Kolegen angeschrieben. Die Besuche beim Kolegen Mark und bei Gayle und John lassen sich gut koordinieren. Wir haben hier noch Zugang zum amerikanischen Telefonnetz und können die Helga anrufen und zum Geburtstag gratulieren. Anschliessend fahren wir auf die Insel Manitoulin Island. Die grösste Insel in einem Süsswassersee. Wir mieten uns für 3 Tage auf einem netten Platz ein. Der liegt an einem See auf der Insel. Also der See im See.
02.06.2019
Ausschlafen und dann erst mal die Wäsche sortieren und waschen. Ich kaufe Feuerholz und wir schmeissen den Grill an. Es ist sehr schönes Wetter und in der Sonne ist es auch warm.
03.06.2019
Wir geniesen die Sonne und verbringen den Tag draussen. Gegen Abend machen wir Lagerfeuer. Um uns etwas zu bewegen, gehen wir wegen jeden Teil einzeln zum Müll.
04.06.2019
Entgegen dem Wetterbericht regnet es schon am Morgen. Eigentlich wollten wir heute eine Wanderung machen. Jetzt fahren wir bis ans westliche Ende der Insel zu einem Leuchtturm. Dort hat es auch einen Zeltplatz, aber der gefällt uns nicht. Für den Preis ist er zu einfach. Wir fahren wieder zurück und finden an einem Hafen einen Stellplatz. Hier darf man 2 Tage parken. Wir wollen eh nur 1 Nacht bleiben. Die Gänse sind noch auf dem Weg nach Norden.
Kanada hat uns sehr positiv beim Einkaufen empfangen. Anscheinend kommt hier der französische Einfluss zum Tragen. Die Lebensmittel sind durchwegs von besserer Qualität. Es gibt gutes Brot, auch Sauerteigbrot. Wurst und Käse schmecken auch gleich viel besser. Es ist alles nicht so hoch verarbeitet. Es gibt kein HFCS (High Fructose Corn Sirup) in den Lebensmittel. Das ist ein Zucker, der aus Mais gewonnen wird. Natürlich Genmanipuliert. Es ist zu 80% Fructose und war in fast allen Lebensmitteln die nicht Bio sind. Man glaubt gar nicht, wo die Ammis überall diesen "Zucker" drin haben.
05.06.2019
Es tröpfelt immer noch, als wir uns Richtung Killarney Park aufmachen. Luftlinie sagt das Navi 85 km, aber man muss einen riesigen Bogen fahren. So kommen wir auf 280 km. Es hat hier sehr viele Mücken. So lange man in Bewegung ist, geht es. Aber wehe man bleibt stehen. Mich mögen sie besondern gern. Thomas ist nicht so gefragt. Wir bauen unser Screenhaus auf und können seit langem mal wieder eteas länger draussen sitzen ohne das es zu kalt ist. Man sieht hier die Leute mit Hüten, wie ein Imker. Werde morgen mal in der Rangerstation schauen ob man so was hier kaufen kann.
Das Wetter passt wieder und wir haben einen schönen Platz an einem idyllischen See.
06.06.2019
Heute ist strahlend blauer Himmel und weiterhin unheimlich viele Mücken. Wir entschließen uns zu einer Wanderung, die direkt hier am Campingplatz los geht. Aber zuvor holen wir uns in der Rangerstation Mückennetze die man sich über den Kopf zieht. Ohne dieses Netze ist es nicht auszuhalten. Die Wanderung ist sehr einsam und führt an ein paar schönen Seen vorbei, welche durch Biberdämme entstanden sind. Den Biber haben wir dann auch kurz gesehen. Den Nachmittag verbringen wir dann geschützt in unserem "Screen House", eine Investition, die sich auf jeden Fall rentiert hat. Abends gibt es dann noch Gegrilltes. Die Waschbären drehen jeden Abend ihre Runde, ob was Fressbares für sie rumliegt.
Wie ich wohl schauen würde, ohne das Netz? Den Waschbären ärgern wohl auch die Mücken.
07.06.2019
Wir flüchten von dem Campground. Die Moskitos werden immer mehr. Man kann nur noch mit dem Netz über dem Kopf das Auto verlassen. Leider hat sich Mark, der Kollege von Thomas, noch nicht gemeldet. So suchen wir uns einen Platz. Hier hat es zwar auch Mücken aber bei weitem nicht so viele. Wir bauen unser Zelt auf um in Ruhe essen zu können. Morgen suchen wir uns einen Platz am längsten Sandstrand der Welt an einem Süsswasser See. Wasaba Beach am Lake Huron.
08.06.2019
Wir sind in Tiny auf einem Platz untergekommen. Von hier fahren wir dann noch zum eigentlichen Wasaga Beach, der ca. 10 km entfernt ist. Ein 14 km langer Strand. Der längste der Welt an einem Süsswassersee, angeblich. Es ist Samstag und ordendlich Betrieb. Wir laufen den Strand hinunter und wieder zurück. Ein bisschen wie Rimini. Es ist das erste mal warm und es sind sogar Leute im flachen Wasser. Angeblich wird der See auch im Hochsommer nur mässig warm, eher saukalt.
Die Strasse am Strand entlang ist zum gesehen werden. Es gibt viele extravagante Modele von Autos und Motorrädern. Viele sehen so unbequem aus, das die Besitzer es hier vorführen und dann wieder in die Garage stellen.
09.06.2019
Ausschlafen, im Internet surfen. Wir haben den genialen Platz, direkt am W-Lan Hotspot. Wäsche waschen und, und …. Morgen werden wir die Baumarkttour machen und uns Abends mit Mark, den Arbeitskolegen von Thomas, treffen.
10.06.2019
Wir kaufen ein Brett finden aber nicht das richtige Werkzeug. Für den Rücktransport des Autos brauchen wir Deckel für unser Regal im Auto. Um 18.00 Uhr treffen wir Mark und es gibt richtig leckeres Steak. Anschliessend fahren wir zu seinem Freund und sehen uns gemeinsam das Basketball Spiel der Toronto Raptors gegen die Golden State Worriors aus San Francisco an. Leider hat Toronto mit 1 Punkt Rückstand verloren. Es geht um die Meisterschaft in der NBA. Die wird von den 2 besten Teams im "Best of 7" Modus ausgespielt. Die Raptors führten 3:1 und hätten mit einem Sieg die NBA dieses Jahr gewonnen. Vielen Dank an Mark mit seiner Familie und Freunden für den Abend.
11.06.2019
Heute treffen wir zwei die wir auf der Baja California kennengelernt haben. Auf dem Weg zu John und Gayle fahren wir noch an einem Home Depot vorbei und können das nötige Werkzeug erstehen. Nachdem das Wetter passt und wir noch Zeit haben erledigen wir die Erstellung unserer Deckel gleich hier am Parkplatz. Nachmittag treffen wir bei John und Gayle ein. Es ist ein riesiges Anwesen mit grossem Teich und viel Wald. Nach viel erzählen was wir das letzte halbe Jahr so erlebt haben fallen wir müde ins Bett.
12.06.2019
Am Morgen laufen wir noch durch den Garten und über Brücken des Flusses im Anwesen durch den Wald. John hat Rasen gemäht. Stilecht mit dem John Deere Aufsitzmäher. Anders könnte man diese Flächen nicht mähen. Nachdem für morgen wieder Regen angesagt ist, fahren wir schon heute weiter. Vielen Dank für die Gastfreundschaft.
In Niagara Falls, der Stadt an den Niagara Fällen holen wir uns ein Parkticket für 24 Stunden. Auf dem Parkplatz darf man auch übernachten. Es sind ca. 5 Minuten zu Fuss zu den Fällen. Es ist schon beeindruckend wie viel Wasser da in die Tiefe stürzt. Nach dem Abendessen gehen wir noch mal runter. Dann sind die Fälle von hinten bunt beleuchtet.
Der kleine Wasserfall
Und der grosse Wasserfall
Die Ausflugsboote fahren bis fast unter den Fall. Am späten Nachmittag gibt es in der Gischt einen Regenbogen.
In der Dämmerung und Nachts sind die Fälle von hinten bunt beleuchtet. Die Farben wechseln so alle 30 Sekunden.
13.06.2019
Morgens hat es wie angekündigt zu regnen angefangen. Gut das wir gestern schon alles besichtigen konnten. Wir machen uns auf den Weg weiter Richtung Osten. Nächstes Ziel ist Montreal. Wir brauchen ewig um Toronto zu umfahren. Dichter Verkehr mit Baustellen und Staus. Wie in München. Für die 320 km brauchen wir über 5 Stunden und sind davon über 40 Minuten im Stau gestanden. Wir kommen auf einem Campground unter und wir hoffen, dass es morgen etwas besseres Wetter hat. Unterwegs kamen wir an diesem Schiffswrack vorbei.
14.06.2019
Gestern war das nächste Basketball Spiel und wir haben heute morgen im Radio gehört, dass die Toronto Raptors als erste kanadische Manschaft die NBA gewonnen haben. Wir fahren weiter bis zu einem Campground kurz vor Montreal. Hier können wir entsorgen und Wasser auffüllen. Ansonsten ist das Wetter eher bescheiden. Wie im April. Mal kommt die Sonne fast raus, dann kommt der nächste Schauer oder es nieselt. Das alles bei 14 Grad. Aber es soll besser werden. Wir haben die grossen Seen hinter uns gelassen und sind jetzt am St. Lorenzstrom unterwegs, die Verbindung zum Atlantik. Montreal liegt dann in Quebec.
14.06.2019
Als Neukunden auf dem Campground haben wir Freikarten für das Upper Canada Village bekommen. Wir hatten keine Ahnung, was das ist aber wir schauen es uns an. Es handelt sich um so eine Art Glentleiten, aber halt auf kanadisch. Es wurde einiges aus der Zeit um 1860 zusammengetragen. Es war alles in Funktion und in jedem Haus wurde man von Mitarbeitern im orginal Gewand begrüsst und informiert. Eine Mühle, eine Weberei, ein Sägewerk, eine Bäckerei, also alles was man zum Leben und Arbeiten so brauchte. Man hat den Eindruck, hier ist ein lebendiges Dorf aus der Zeit. Eigendlich wollten wir heute weiterfahren nach Montreal, aber das war so interessant, das wir den Tag hier verbrachten. Also sind wir wieder auf den alten Campground gefahren. Unser Platz war noch frei, trotz Wochenende. Aber Morgen geht´s nach Montreal.
In der Weberei wird alles gemacht. Von der rohen Wolle, waschen, spinnen und verweben.
In der Mühle wir das Mehl mit dem Pferdewagen abgeholt und zur Bäckerei gebracht. Im Sägewerk.
Einen Gemischtwaren Handel und eine Blechschmiede mit Lehrling.
Es gibt Schweine, Pferde, aber auch Kühe und Schafe.