Zurück in New Mexiko und nochmal Arizona
10.04.2019
Immer wieder was neues. Heute Sandsturm. Es ist eigentlich schönes Wetter, aber es hat laut Wetterbericht Wind mit 40-60 km/h und Böen bis 100 km/h. Der aufgewirbelte Sand beeinträchtigt die Sicht wie Nebel. Es ist alles milchig. Wir fahren bis zu den Carlsbad Höhlen und beschliessen den Tag unter der Erde in der Höhle zu verbringen.
Wir nehmen den natürlichen Eingang und steigen in das tiefe Loch hinunter. Es führt ein steiler aber geteerter Weg in die Unterwelt. Nach 2 km und 230 Hm erreichen wir den Rastplatz und den grossen Raum "Big Room". Über einen weiteren 2 km langen Weg kann man durch diesen grossen Raum seine Runde drehen. Vorbei an riesigen Stalaktiten und Stalakmiten. Die Hallen sind bis zu 50 m hoch. Den Rückweg erleichtern wir uns mit dem Fahrstuhl. Wie üblich kommt man direkt im Souvinierladen heraus. Dieses mal sind wir einem Fledermaus Stofftier erlegen. Wir suchen und einen Zeltplatz der etwas geschützt in einer Mulde liegt. Aber der Wind treibt den Sand durch alle Ritzen. Egal ob man die Türe offen lässt oder nicht. Man muss was aufmachen, den draussen hat es 30 Grad und die Sonne scheint ja eigendlich. Es gibt keine Bewölkung.
11.04.2019
Nach einer stürmischen Nacht fahren wir müde nach Carlsbad. Aber der Spuk mit dem Sand ist vorbei. Wir rufen nochmal die Versicherung an, wie das mit dem Schaden der Windschutzscheibe weiter geht. Bei dem Halt ist uns aufgefallen, dass wir einen Auffahrkeil auf dem Campingplatz vergessen haben. Also fahren wir die 30 km wieder zurück um das vergessenen Stück aufzusammeln. Wieder zurück auf dem Walmartparkpatz haben wir 90 km mehr auf dem Tacho. Nach einer Mittagpause an einem See in Carlsbad suchen wir uns schon bald eine Nachtbleibe in einem Statepark nördlich von Carlsbad.
Badman hat auch seinen Platz gefunden.
12.04.2019
Die Nacht war eigendlich ruhig. Der Zug war weit weg und hat nicht sein Warnhorn benutzt. Lauter war die Strasse. Obwohl sie auch relativ weit weg war, waren die LKW laut. Das Highlight des Tages, die "UFO und Alien Ausstellung und Forschung" in Roswell. Hier soll 1947 ein UFO abgestürzt sein. Die nahe Air Force Base hat die Teile und die angebliche Besatzung in geheimer Mission geborgen und nach Nevada in die bekannte Area 51 gebracht. Offiziell ist ein Wetterballon abgestürzt mit Radarreflektor. Durch die Geheimaktion wurde die Gerüchteküche erst angekurbelt. 1980 wurde die Geschichte weltweit durch ein Buch bekannt. Die US-Regierung soll die Teile und die Leichen der Alien dort immer noch unter Verschluss haben. "Akte-X" lässt grüssen.
Auch die Kunst und die Satire beschäftigt sich mit dem Thema.
13.04.2019
Am Morgen ist alles Weiß, es hat geschneit. Wir haben die Nacht auf über 2000 m verbracht und eine Kaltfront ist durchgezogen. Wir fahren durch einige Täler und Gebirgsketten meistens mit schnurgrader Straße. Zum Glück hat sich die eintönige Landschaft von Texas (Wüste) in vegitationsreiches Farmland mit kleinen Wäldchen geändert. Nach 230 km erreichen wir Very Lage Array, ein riesiges Radio Astronomisches Observatoriom mit 27 Antennen. Die 27 Antennen arbeiten als ein großes Teleskop. Aus den Radiowellen Daten entstehen Bilder aus weit entfernten Galaxien. Bei einem kleinem Rundgang kann man eine der Antennen näher besichtigen.
In Arizona
14.04.2019
Gegen Abend ist es gestern klar geworden. Die Nacht war saukalt auf 2300m, -9 Grad. Aber die Sonne scheint wieder und es wird schnell warm. Wir fahren zum Südeingang des "Petrified Forest NP". Das sind versteinerte Bäume in einer unwirklichen Landschaft. Wir besuchen verschiedene Aussichtspunkte. Die Versteinerungen schimmern in allen möglichen Farben. Es hat tolle Farben, aber die Weite und die Stimmung auf Fotos zu bekommen ist schwer.
Hier ging die Route 66 vorbei. Ein altes Auto am Strassenrand. Am Little Colorado finden wir einen Übernachtungsplatz direkt am Hochufer.
Eigendlich wollen wir nach Norden. Aber der Frühling lässt dieses Jahr auf sich warten. Deshalb fahren wir wieder nach Westen. Ostern werden wir uns in Sedona oder Flagstaff auf einem Zeltplatz einmieten. Mal sehen wo wir was bekommen. Sedona würde tiefer liegen und ist wärmer.
15.04.2019
Heute morgen telefonieren wir erst mal mit Mariella, die heute Geburtstag hat. Sie ist bei der Antonia. So können wir auch mal mit der Toni reden. Anschliessend fahren wir nach Payson und kaufen ein paar Kleinigkeiten ein. Dann geht es weiter zu einem Übernachtungsplatz kurz vor Sedona. Dort wollen wir morgen versuchen einen Zeltplatz über Ostern zu bekommen.
16.04.2019
In Sedona ist der Zeltplatz voll. Aber es gibt Empfehlungen und wir kommen auf einem schönen Platz unter. Unser Platz heisst LoloMai und unser Stellplatz "Little Island" und ist rund um einen grossen Baum. Heute abend hat es geregnet, aber der Wetterbericht ist ab morgen gut. Wir machen die Kabine ab und können dann bequem das Auto alleine nutzen. Die Cottonwood Bäume (Schwarzpappel) blühen und es sieht aus als ob es schneit.
17.04.2019
Wir fahren zum Besucherzentrum und machen uns über die Wandermöglichkeiten schlau. Die Parkplätze an den Startpunkten sind ziemlich voll. Am dritten kommen wir dann unter. Wir laufen zurück Richtung Bell Rock. Eine nette Wanderung von ca. 8 km aber kaum Höhenmeter. Am Nachmittag wir es dann ziemlich warm. Am Abend machen wir Feuer.
18.04.2019
Heute ist Großkampftag. Betten überziehen, Kabine innen und aussen putzen und dann noch einkaufen. Wir halten auch noch am Home Depot. Hier würden wir alles für eine Verstärkung des Rahmens unseres Autos bekommen. Am Abend grillen wir und anschliessend machen wir noch Lagerfeuer.
Hier ist wohl alles erlaubt. Gesehen am Parkplatz des Supermarkts.
19.04.2019
Mein 60. Geburtstag und unser Hochzeitstag. Wir fahren nach Sedona um etwas durch die Geschäfte zu bummeln. Die Stadt ist voll und es ist nicht so einfach einen Parkplatz zu bekommen. Am Ende des Ortes werden wir dann fündig. Wir sehen uns Galerien und Geschäfte an und beschliessen dann in einer Pizzeria zu Mittag zu essen. Sehr gute Pizza und ein Pacifico. In einem Laden kaufe ich ein T-Shirt. Es ist der Wahnsinn wie viele Esotherik Läden es hier gibt. Aura Fotos scheinen der Hit zu sein.
Zum Sonnenuntergang fahren wir in den RedRock State Park. Tolle Stimmung. Am Ufer des Flusses findet eine Hochzeit statt. Zum Abschluss des Tages machen wir noch mal Feuer und der Vollmond scheint durch die Bäume.
20.04.2019
Wir machen die Wanderung zur Devils Bridge. Es ist etwas bewölkt als wir starten. Es sind 200 Hm auf 3,5km. Das letzte Stück ist sehr steil und es kommt immer wieder zu Staus. Der Bogen wird sehr oft fotografiert. Die Leute stehen an um ein Bild von sich auf dem Bogen machen zu können. Am Rückweg ist es dann doch ganz schön warm.
21.04.2019
Es wird Zeit aufzubrechen. Die Gegend um Sedona ist zwar der Hammer und es gäbe noch viel zu entdecken. Leider war zum Osterwochenende hier auch die Höllle los. Anscheinend ist die Gegend bei den Amerikanern beliebt. Wir fahren weiter nach Flagstaff, das gleich mal 800 bis 900 Hm höher liegt. Es geht weiter zum Sunset Crater Volcano, wieder eine ganz andere Landschaft wie die Tage zu vor. Im parknahen National Forest Coconino finden wir einen Platz für die Nacht.
22.04.2019
Da wir schon seit einiger Zeit immer wieder Probleme mit der Bremse haben, entschließen wir uns die Nissan Werkstatt in Flagstaff auf zu suchen. Wir machen einen Termin für Morgen aus. Also verbringen wir noch etwas Zeit in der Gegend. Wir sehen uns Flagstaff Downtown an, die von der Route 66 geprägt ist.
Danach fahren wir ein paar Kilometer Richtung Osten zum Walnut Canyon. Über 240 Stufen steigt man hinab zum Island Trail. Außer schöner Landschaft gibt es auch noch alte Siedlungsreste (Cliff Dwellings) zu besichtigen. Im Canyongrund wachsen eine Art Walnuss Baum (Arizona black Walnut), daher der Name des Canyon.
23.04.2019
Den Vormittag nutzen wir zum Einkaufen und kleinere Wartungsarbeiten. Wir erneuern den Filter der Klimaanlage erneuert, den Filter für den Motor gibt es nicht, da es den Navara hier nicht als Diesel gibt. Die Nissanwerkstatt sagt mit unsere Bremsen ist alles in Ordnung. Den Luftfilter haben sie auch nicht, aber sie haben den alten mit Pressluft ausgeblasen. So fahren wir beruhigt Richtung Grand Canyon. Wir finden einen Platz im National Forest und machen uns ein Feuer.
24.04.2019
Wir haben Glück. Am Campingplatz ist zwar ein Schild, dass der voll ist. Wir fragen und können einen Platz für die Nacht reservieren. Vom Besucherzentrum wandern wir ans Rim. Die Aussichtplattformen sind von Asiaten übersät. Von allen Nationalparks, war dies hier die größte Asiatendichte, die wir erlebt haben. Nach 12 Uhr beziehen wir unseren Platz und schmeißen den Grill an. Damit haben wir Zeit am Aband ans Rim zu fahren und einen Spaziergang zu einen Sunset Ausichtpunkt zu unternehmen. Es ist schon ein beeindruckend tiefes Loch, dieser Grand Canyon. Mit dem Bus fahren wir nach Sonnenuntergang zurück zu Campingplatz und lassen den Abend ausklingen.
Der Grand Canyon und seine Fotografen. Asiaten ohne Ende.
Zwei Californische Condore, leider nur auf dem Felsen nicht im Flug.
Sonnenuntergang am Canyon.
25.04.2019
Heute haben wir etwas ganz besonderes vor. Wir haben einen Hubschrauberflug über den Grand Canyon gebucht. Am Nachmittag soll es los gehen. Als wir den Campingplatz verlassen, treffen wir noch ein Paar aus Deutschland, die 3 Monate mit dem Fahrrrad unterwegs sind. Nach einem Plausch fahren wir zum Flughafen um unsere Buchung zu bestätigen. Am Nachmittag sind wir viel zu früh wieder am Flughafen. Die nette Dame am Empfang bucht uns einene früheren Flug. Mit einer Familie aus Italien geht es dann los. Unser erster Helicopterflug. Es ist einfach beeindruckend den Canyon fliegend zu überwinden. Begleitet wird der Flug mit Musik aus dem Film "Apokalypse Now" und mit einer deutschen und italienischen Erklärung über die Entstehung und sonstige Informationen über den Canyon. Einfach ein tolles Erlebnis.
26.04.2019
Wir fahren noch mal in den Park um über die Ostseite Richtung Cameron weiter zu fahren. Wir treffen die beiden Radfahrer noch einmal und halten auf einen längeren Ratsch. Am Desert View Point spricht uns ein Schweizer Ehepaar an und fragt nach Informationen, da sie Camperneulinge sind. Mit den ganzen Unterbrechungen schaffen wir dann nur 100 km. Wir übernachten an der Trading Post am Little Colorado. Ein Weiterfahren macht am Nachmittag keinen Sinn, da wir in Indianer Reservationsgebiet kommen, wo ein freies Übernachten problematisch sein kann. Auf unserer Strecke gibt es dann die nächsten 260 km auch keinen Campingplatz. So klingt der Tag bei Sonne aber starken Wind aus.
Der Turm ist innen komplett bemalt.
27.04.2019
Aus einem digitalen Reiseführer habe ich die Koordinaten eines angeblich schönen Canyon. Dieser ist noch nicht so bekannt. Als wir die Koordinaten zum Abbiegen erreichen, ist dort nur eine private Straße, kein Wegweiser zu dem Canyon. 400 Meter weiter biegt eine weiterer Feldweg ab. In diesen fahren wir hinein. Nach einem halben Kilometer erscheint wie aus dem Nichts der Canyon. Dieser ist wirklich wunderschön. Unverständlich, das dieser nicht bekannt ist. Nach einem kurzen Spaziergang am Rand des Canyon fahren wir weiter durch ödes Indianer Reservat. Am Nachmittag erreichen wir den Campingplatz zum Canyon de Celly, den werden wir uns morgen ansehen.
28.04.2019
Siehe da wir haben schon wieder Mountain Time. Eigendlich hat Arizona keine Sommerzeit, aber im Navajo-Reservat gilt die Sommerzeit. Wir fahren auf der Südseite des Canyon de Celly entlang und bleiben an den Aussichtspunkten stehen. An einem kann man in den Canyon hinuntergehen. Nachdem mein Interesse an roten Steinen nicht so gross ist, geht Thomas alleine hinunter. Der Fluss unten hatte Hochwasser und ist immer noch gut mit einer sandigen, braunen Brühe gefüllt. Nachmittag fahren wir weiter Richtung Farmington und kommen wieder nach New Mexiko.
Unterwegs kommen wir noch an den Shiprock Felsen vorbei.